Dolomiten 2024 - Drei Zinnen
Wissenswertes
Infos zur Hüttenbuchung
Die Hütten im Gebiet der Drei Zinnen sind erfahrungsgemäß sehr früh ausgebucht. Es empfiehlt sich daher,
auch möglichst früh zu reservieren. Wir haben im Februar / März die einzelnen Hütten für September
angefragt und mussten unsere Tour entsprechend der Verfügbarkeit anpassen. Die Links zu den von uns
besuchten Hütten findest du hier im Folgenden, jede dieser Hütten ist online buchbar:
Drei-Schuster-Hütte
Zsigmondy-Hütte
Talschlusshütte
Drei-Zinnen-Hütte
Hintergrund
Die Drei Zinnen in den italienischen Dolomiten sind wohl mit die bekannteste Felsformation der Alpen. Sie standen schon lange auf meiner Reiseliste und im Spätsommer 2024 war es endlich soweit. Zusammen mit Freunden haben wir in insgesamt sechs Tagen das Gebiet rund um die drei Zinnen auf einer Hüttentour erkundet und neben "normalen" Wanderungen auch einige Klettersteige mitgenommen.
Die Anreise aus Deutschland erfolgte mit dem Nightjet nach Innsbruck, wo wir morgens gegen neun Uhr ankamen. Anschließend ging es mit der Regionalbahn über den Brenner bis nach Innichen, welches wir gegen 12:30 Uhr erreichten. Nach einem kurzen Stop beim Bäcker ging es über Kuhweiden und durch Mischwälder bis zur Drei-Schuster-Hütte, welche idyllisch gelegen in einem schönen Tal unsere erste Unterkunft darstellte. Der Weg dorthin führte stetig bergauf, verlief jedoch auf normalen Wanderwegen und stellte daher keine große Herausforderung dar, war jedoch zum "Einlaufen" ideal. Auf der Hütte angekommen bezogen wir unsere Betten, erkundeten etwas die Umgebung und freuten uns auf das leckere Abendessen!
An dem zweiten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück weiter in Richtung Zentrum des Naturparks
Drei Zinnen. Der Weg führte mit zunächst mäßiger Steigung weiter das Tal hinauf bis zu dessen Ende.
Anschließend ging es dann deutlich steiler in Serpentinen auf schönen kleinen Wanderwegen bis auf ca. 2500
Meter Höhe. Kurz vor erreichen der Drei-Zinnen-Hütte öffnete sich vor uns schließlich das erste
Mal der Blick auf die Drei Zinnen, welche vor uns in den Himmel ragten und sich über der umliegenden
Hochebene erhoben.
Wir folgten dem Weg weiter bis zur Drei-Zinnen-Hütte, machten dort eine kleine Rast und gingen anschließend
einen schmalen Weg durch ein Schuttfeld und weiter auf guten Wanderwegen an der Büllelejoch-Hütte vorbei bis
zur Zsigmondy-Hütte, einer schönen Hütte mit grandiosem Blick auf den Zwölferkofel, welche für zwei
aufeinanderfolgende Nächte unser Zuhause sein sollte. Uns wurde dort ein eigenes Zimmer zugewiesen, sodass
wir uns ausbreiten und unsere Jacken trocknen konnten die von einem Regenschauer auf den letzten paar Metern
nassgeworden waren. Die Hütte gefiel mir persönlich sehr gut, auf der einen Seite mit Blick ins Tal, auf der
anderen Seite quasi am Fuß des Zwölferkofels.
An Tag 3 stand (endlich) der erste Klettersteig an. Der Weg verlief zunächst entlang der Nordflanke des Zwölferkofels durch ein Schuttfeld, wobei wir einen kleinen Umweg gehen mussten, da der direkte Weg noch von einem Felssturz nur wenige Tage zuvor unpassierbar war. Anschließend ging es über einen Sattel, unter tibetischen Gebetsfahnen hindurch und kurz hinab zum Rifugio Carducci, einer schönen kleinen bewirtschafteten Hütte. Nach einem Espresso ging es dann weiter zum Einstieg in den Klettersteig, welcher uns einmal um die Südseite des Punto Maria führte. Der Klettersteig war nicht allzu anspruchsvoll und so konnten wir das gute Wetter, die herrliche Aussicht in das Tal, den Lago di Santa Caterina sowie die weiter in der Ferne gelegenen Bergketten genießen. Der Klettersteig führte uns bis zur Biwakschachtel "Bivacco de Toni" auf einen Sattel, von dem es anschließend durch Schuttfelder an der Westseite des Zwölferkofels entlang ging, bis wir wiederum auf einem weiteren Sattel standen und die Zsigmondy-Hütte bereits unter uns erspähen konnten. Wir entschieden uns jedoch gegen den direkten Abstieg, da uns dieser recht Steil vorkam und ebenfalls durch Geröll verlief. Stattdessen machten wir also noch einen kleinen Schlenker Richtung Westen und stießen so auf den Wanderweg, der uns bereits am Vortag zur Zsigmondy-Hütte geführt hatte.
Tag vier führte uns von der Zsigmondy-Hütte zur Talschlusshütte und somit hinab ins Fischleinbodental. Sie war nicht ideal für den Verlauf unserer Tour, da wir die bereits gewonnenen Höhenmeter wieder bergab und am darauffolgenden Tag auch wieder bergauf steigen mussten. Allerdings war für diese Nacht keine der ansonsten in Frage kommenden Hütten verfügbar, sodass uns keine andere Möglichkeit blieb. Der direkte Weg führt ohne große Umwege obberhalb des Fischleinbaches entlang bis zur Talschlusshütte, wir entschieden uns jedoch dafür, einen weiteren Klettersteig zu gehen, welcher auf der gegenüberliegenden Seite auf alten, in den Fels gesprengten Kriegswegen verläuft. Der Weg von der Zsigmondy-Hütte war zunächst der selbe wie am Vortag, kurz vor dem Sattel mit den tibetischen Gebetsfahnen zweigte er jedoch Richtung Süden ab und erreichte bald den Einstieg in den Klettersteig. Auch dieser Klettersteig war nicht Anspruchsvoll, ermöglichte jedoch schöne Ausblicke auf die Kanzel und den Einserkofel, sowie in das unter uns liegende Fischleinbodental. Der Klettersteig führte an der Elferscharte vorbei; anschließend ging es an den Abstieg Richtung Hütte, zunächst durch ein Geröllfeld und anschließend durch einen schönen Wald. Die Talschlusshütte selbst war mit Abstand die modernste Hütte auf unserer Tour und wartete insbesondere mit einer schönen heißen Dusche auf!
An Tag fünf erwartete uns eine kurze Tour, allerdings mussten wir die am Tag zuvor verlorenen Höhenmeter wieder wettmachen. Auf einfachen Wanderwegen ging es stetig bergauf, zunächst durch schönen Wald und anschließend offenes Gelände bis zur Drei-Zinnen-Hütte. Dort verstauten wir unsere Rucksäcke, machten eine kurze Pause und zogen anschließend mit unseren Klettersteigsets los, um den Toblinger Knoten, welcher unweit der Drei-Zinnen-Hütte liegt, zu besteigen. Der Klettersteig ist im vergleich zu den bisherigen etwas anspruchsvoller, besteht jedoch zu einem Großteil aus Leitern. Von oben eröffnet sich ein schöner Rundumblick auf die Drei Zinnen.
Letzter Tag und noch ein letzter Klettersteig stand auf dem Programm. Von der Drei-Zinnen-Hütte ging es zunächst durch einen langen Kriegstunnel und anschließend auf einem Klettersteig auf den Paternkofel. Von dort hatte man nochmals ein wunderschönes 360°-Panorama auf den gesamten Naturpark und darüber hinaus. Nach dem Abstieg vom Paternkofel führte der Weg zum Fuße der Drei Zinnen und von dort zur Auronzohütte, von wo uns ein Bus wiederum an den Bahnhof von Toblach brachte. Von Toblach aus nahmen wir wieder die Regionalbahn bis Innsbruck und von dort ging es mit dem Nightjet über Nacht zurück nach Deutschland.